Während BGM den Fokus auf das Management von Gesundheit in einer Organisation legt, stehen bei BGF die konkreten Maßnahmen zur Gesundheitsförderung des einzelnen Beschäftigten im Vordergrund.
Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) bezeichnet die “Entwicklung betrieblicher Strukturen und Prozesse, die die gesundheitsförderliche Gestaltung von Arbeit und Organisation und die Befähigung zum gesundheitsfördernden Verhalten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Ziel haben.” Im Rahmen dessen sollen im Unternehmen Maßnahmen und Prozesse geplant, durchgeführt und bewertet werden, um ein nachhaltig gesundes Unternehmen zu etablieren.
Bestandteile des BGM sind:
- betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)
- Arbeits- und Gesundheitsschutz
- betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)
- Suchtprävention
- Krisenmanagement
- Notfallmanagement
- Fehlzeitenmanagement
- Personal- und Organisationsentwicklung
Für Arbeitgeber verpflichtende Bestandteile des BGM sind das betriebliche Eingliederungsmanagement sowie der Arbeits- und Gesundheitsschutz. Die Implementierung von BGF ist optional. BGF legt den Fokus auf die Vorbeugung von Erkrankungen der Arbeitnehmer, das Individuum steht hier im Vordergrund. BGF soll den Mitarbeitenden ein selbstbestimmtes gesundheitsorientiertes Handeln ermöglichen sowie die Gesundheitskompetenz verbessern. Zudem zielt sie auf die Verbesserung des Wohlbefindens am Arbeitsplatz sowie den Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit ab. Die Effekte von BGF sind am größten, wenn verhaltenspräventive und verhältnispräventive Maßnahmen kombiniert werden:
Verhaltensprävention: Verhalten des einzelnen Beschäftigten steht im Mittelpunkt
Bsp.: Ernährungsberatung, Sportangebote, Entspannungsseminare
Verhältnisprävention: Arbeitsbedingungen stehen im Mittelpunkt
Bsp.: ergonomische Stühle, gute Lichtverhältnisse, Rauchverbot
Quellen:
Badura, B., Walter, U., Hehlmann, T. (2010): Betriebliche Gesundheitspolitik – Der Weg zur gesunden Organisation. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Berlin/ Heidelberg: Springer-Verlag.