Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz

Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz

In den letzten Jahren nimmt die psychische Gesundheit einen immer größeren Stellenwert ein. Work-Life-Blending, ein geeigneter Führungsstil sowie Entstigmatisierung können die Wahrscheinlichkeit verringern, dass der Job zur Belastung wird.

Die Bedeutung der psychischen Gesundheit hat vor allem seit Beginn der Corona-Pandemie stark zugenommen. Eine im Jahr 2022 veröffentliche Studie ergab, dass im letzten Jahrzehnt besonders viele erwerbstätige Menschen wegen psychischer Probleme arbeitsunfähig geworden sind. So ist die Zahl der Menschen mit psychischen Diagnosen von 2010 bis 2020 um rund 20 Prozent angestiegen. Währenddessen hat sich die Anzahl der Fehltage nahezu verdreifacht, was u. a. auf die Pandemie zurückgeführt werden kann.

Diese Grafik veranschaulicht, dass die psychisch bedingten AU-Tage in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen sind:

Wie folgende Grafik verdeutlicht, sind vor allem depressive Episoden der Grund für Arbeitsausfälle. Auch wird erkennbar, dass Frauen stärker von psychischen Erkrankungen betroffen sind als Männer. Das kann mitunter daran liegen, dass diese neben dem Job häufig Care-Arbeit leisten.

Folglich kann das für Arbeitgeber enorme Einbußen bedeuten. Selbst wenn psychisch erkrankte Mitarbeitende nicht arbeitsunfähig sind, macht sich die mangelnde Leistungsfähigkeit sowie Produktivität häufig im Arbeitsalltag bemerkbar. Daraus kann resultieren, dass eine Verkürzung der Arbeitszeit oder sogar Aufgabe der Arbeit als der einzige Ausweg scheint.

Um die Wahrscheinlichkeit zu minimieren, dass der Job ein Grund zur Belastung für Beschäftigte darstellt, sollte v. a. Folgendes beachtet werden:

Work-Life-Blending

Vereinbarkeit zwischen Berufs- und Privatleben ist wichtig. Was früher unter dem Begriff „Work-Life-Balance“ bekannt war, heißt jetzt „Work-Life-Blending“. Darunter wird ein Ineinandergreifen oder eine Vermischung von Job und Privatleben verstanden. Generell sollten ausreichend Pausen eingeplant werden, außerdem sollte eine gesunde Lebensführung seitens des Arbeitgebers gefördert werden. Dazu zählt zum einen gesunde Ernährung und zum anderen körperliche Betätigung. Auch die Entspannung sollte nicht zu kurz kommen. Hier bieten sich (digitale) Corporate Health Lösungen an, die betriebliche Gesundheitsförderung für Teams einfach zugänglich machen und auf individuelle Bedürfnisse der Mitarbeitenden eingehen.

Betriebsklima & Führung

Ein Gemeinschaftsgefühl im Team kann sich positiv auf das Wohlbefinden des Einzelnen auswirken. Ein gutes Verhältnis zu Kolleginnen und Kollegen kann Mitarbeitende ebenso positiv beeinflussen wie der passende Führungsstil des Vorgesetzten. Dazu gehört z. B. eine offene Fehlerkultur, Handlungs- und Entscheidungsspielräume der Beschäftigten sowie Verringerung des Leistungsdrucks durch die Vorgesetzten. Werden Mitarbeitende entsprechend ihrer Interessen und Fähigkeiten eingesetzt, kann das zu einer Steigerung des Wohlbefindens und somit zu einer erhöhten Leistungsfähigkeit führen.

Entstigmatisierung

Stigmatisierung bezeichnet eine Verknüpfung eines bestimmten Merkmals oder einer bestimmten Personengruppe – z. B. psychisch Kranken – mit Vorurteilen. Um dem entgegenzuwirken, ist die Aufklärung über psychische Erkrankungen essenziell. Ein offener Umgang mit psychischen Erkrankungen kann Betroffenen insoweit helfen, als dass sie sich verstanden und wertgeschätzt fühlen. Das kann sich positiv auf das Selbstwertgefühl und auch auf die Lebens- und Arbeitsqualität auswirken.

 

Quellen:

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/schneller-schlau/burn-out-und-depressionen-wenn-die-arbeit-krank-macht-18485260.html?xing_share=news

https://gesund.bund.de/psychische-gesundheit-am-arbeitsplatz#psychische-erkrankungen

https://www.therapie.de/psyche/info/ratgeber/lebenshilfe-artikel/stigmatisierung/definition/

https://de.statista.com/themen/1318/psychische-erkrankungen/#topicOverview

https://www.ndr.de/nachrichten/info/Work-Life-Blending-das-Arbeitsmodell-der-Zukunft,worklife116.html

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