Wie gesund ist Multitasking im Beruf? Neurowissenschaftliche Erkenntnisse

Wie gesund ist Multitasking im Beruf? Neurowissenschaftliche Erkenntnisse

In Zusammenarbeit mit Daniel Kraus-Ihlow
Obwohl Multitasking im oft schnelllebigen (Arbeits-)Alltag weit verbreitet ist, sind die negativen Folgen nicht zu unterschätzen. Die Aufmerksamkeitsspanne kann stark darunter leiden, was wiederum das Fehlerrisiko steigert.

Multitasking ist heutzutage in vielen Berufen und im Alltag angesagt. Fast jeder versucht manchmal, gleichzeitig zu telefonieren, E-Mails zu beantworten und vielleicht noch einen Espresso zu trinken. Doch wie gesund ist dieses Verhalten und was sagt die Neurowissenschaft dazu?

1. Das Gehirn und Multitasking

Ein weit verbreiteter Mythos ist, dass Menschen, insbesondere Frauen, in der Lage sind, effektiv zu multitasken. Die Neurowissenschaft hat jedoch gezeigt, dass das menschliche Gehirn nicht wirklich für Multitasking ausgelegt ist. Anstatt tatsächlich mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, springt unser Gehirn nur sehr schnell zwischen den verschiedenen Aufgaben hin und her. Dieses schnelle Umschalten kostet jedoch unnötige Energie und führt dazu, dass keine der einzelnen Aufgaben optimal erledigt wird.

2. Unterbrechung beim konzentrierten Arbeiten

Stellen Sie sich vor, Sie sind tief in eine komplexe Aufgabe eingetaucht und werden plötzlich von einem Mitarbeitenden gestört oder einer Benachrichtigung auf Ihrem Handy abgelenkt. Neurowissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass es nach einer solchen Unterbrechung oft viele Minuten dauern kann, bis man wieder vollständig in die ursprüngliche Aufgabe zurückfindet. Während dieser “Wiedereingewöhnungszeit” sind wir weniger produktiv und machen eher Fehler.

3. Wir sind mittlerweile weniger aufmerksam als Goldfische

Die moderne Technologie und die Informationsflut haben Auswirkungen auf unsere Aufmerksamkeitsspanne. Eine Studie von Microsoft hat herausgefunden, dass die menschliche Aufmerksamkeitsspanne zwischen dem Jahr 2000 und 2013 von 12 Sekunden auf nur noch 8 Sekunden gesunken ist. Zum Vergleich: Goldfische haben eine Aufmerksamkeitsspanne von 9 Sekunden! Diese Verkürzung der Aufmerksamkeitsspanne kann zu einer verringerten Effizienz bei der Arbeit führen, insbesondere wenn ständige Ablenkungen und Multitasking zur Norm werden.

Fazit

Obwohl Multitasking in der modernen Arbeitswelt häufig erforderlich erscheint, gibt es deutliche Anzeichen dafür, dass es nicht die effizienteste oder gesündeste Methode ist, um Aufgaben zu erledigen. Es ist wichtig, sich Zeit für konzentriertes Arbeiten zu nehmen (einfach mal sich selbst einen Termin setzen), regelmäßige Pausen einzulegen und Ablenkungen, wo immer möglich, zu minimieren. Das Bewusstsein darüber, wie unser Gehirn funktioniert, kann uns helfen, bessere Arbeitsgewohnheiten zu entwickeln und letztlich produktiver und zufriedener zu sein.

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